Im Januar ist das Bundesprogramm „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“ gestartet. „Wir begrüßen ausdrücklich, dass das Bundesfamilienministerium bei seinem neuen Sprachprogram die Zusammenarbeit mit Eltern verstärken will und Vielfalt als Chance sieht“, sagt Christine Kemmsies, Leiterin des Programms „frühstart“ bei der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Frankfurt. Für einen guten Ansatz halten die Experten der Stiftung auch, dass externe Fachberater eingeplant sind, die zum Thema „sprachliche Bildung“ qualifizieren, beraten und begleiten.
Doch Kemmsies betont, dass es nicht ausreichen könne, lediglich die Kita-Leitung und eine Fachkraft für die Sprachförderung zu schulen: „Wir haben bereits zehn Jahre Erfahrung mit unserem Fortbildungsprogramm „frühstart“. Dabei hat sich gezeigt, dass die Arbeit an aktuellen Kita-Themen nur dann nachhaltig verbessert werden kann, wenn das gesamte Team geschult und die Kita vom Träger dafür sogar tageweise geschlossen wird. Alle Erzieher haben eine Vorbild-Funktion, daher ist die Sprachförderung eine Team-Aufgabe.“
Zusätzlich empfiehlt die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, die erlernten Ergebnisse im Alltag einzuüben. Einzelne Situationen müssten mit dem Sprachexperten reflektiert werden, damit neue Methoden und Haltungen langfristig in der Praxis verankert werden. Außerdem sollten Themen aus der Organisationsentwicklung als Fortbildung aufgenommen werden. „Nur wenn die Team- und Organisationsstruktur stimmig ist, kann auch themenorientiert fortgebildet werden“, so Kemmsies. Darüber hinaus hat sich bei „frühstart“ ein „Themenpaten-Modell“ bewährt: Interessierte Teammitglieder werden trägerübergreifend in den Bereichen Sprache, Vielfalt oder Zusammenarbeit mit Eltern zu Themenpaten weitergebildet und sorgen dafür, dass ihr Thema immer wieder in die tägliche Arbeit des ganzen Teams einfließt.
Hintergrund:
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung entwickelt seit 2004 das Programm „frühstart“ für die Weiterbildung von Kita-Teams. Themen sind „Sprache fördern“, „Eltern beteiligen“, „Vielfalt gestalten“ und „Organisationsentwicklung“.
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