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Dr. Jennifer Faber, Foto: Sandra Schuller / Klinik und Poliklinik für Epileptologie.
Interview mit Dr. Jennifer Faber

Für exzellente Forschung bedarf es eines motivierenden Umfelds.

Dr. Jennifer Faber im Interview über ihren beruflichen Werdegang und ihre Arbeit zu Kleinhirnerkrankungen.
Gehirn erforschen

"Die Komplexität der Funktionsweise des Gehirns und insbesondere die Symptome, zu denen pathologische Veränderungen führen, haben mich früh im Studium interessiert und fasziniert."

Was hat Sie dazu bewegt, in die klinische Hirnforschung zu gehen?

Die Komplexität der Funktionsweise des Gehirns und insbesondere die Symptome, zu denen pathologische Veränderungen führen, haben mich früh im Studium interessiert und fasziniert. Bereits als studentische Hilfskraft konnte ich hier erste Erfahrungen sammeln und bin dem Bereich der Klinischen Forschung mit einem konkreten Bezug zu Erkrankungen treu geblieben.

Einfach erklärt: Woran arbeiten Sie momentan? Was wollen Sie damit erreichen? 

Die Funktion des Kleinhirns wird meist mit der exakten Berechnung von Kraft und Metrik für Zielbewegungen assoziiert. Tatsächlich spielt es aber darüber hinaus bei zahlreichen kognitiven und emotionalen Prozessen ebenfalls eine wichtige Rolle in der adaptiven Kontrolle. Um diese Funktion des Kleinhirns besser zu verstehen, untersuchen wir zum einen kognitive Einschränkungen bei Patienten mit degenerativen Kleinhirnerkrankungen, sogenannte Ataxien, zum anderen untersuchen wir Veränderungen des Kleinhirns bei Patienten mit Alzheimer-Pathologie.

Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience

Das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience und die Hertie Academy of Clinical Neuroscience bilden ein einzigartiges Netzwerk zur Förderung der klinischen Neurowissenschaften.

Mehr über das Hertie Network

Welche Rahmenbedingungen sind Ihrer Meinung nach für exzellente Forschung notwendig? 

Für exzellente Forschung bedarf es eines motivierenden Umfelds, das langfristige Perspektiven bietet. Daneben sind ausreichend Zeit und finanzielle Mittel sicherlich wesentliche und notwendige Faktoren, um die Umsetzung von eigenen Ideen zu ermöglichen. Hier profitiere ich sehr durch die Förderung als Fellow der Hertie-Stiftung.

Gibt es bereits ein konkretes Beispiel, wie Sie vom Hertie Network / der Hertie Academy profitiert haben?

Generell empfinde ich den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die in einer ähnlichen beruflichen Phase sind, als sehr bereichernd. Ganz konkret ergab sich ein kleines, gemeinsames Forschungsprojekt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit.

Welche Wissenschaftlerin / welchen Wissenschaftler aus Vergangenheit oder Gegenwart würden Sie gerne einmal treffen und warum? Oder lieber jemand anderes, außerhalb des Wissenschaftskosmos?

Ich würde mich sehr gerne einmal mit Katherine Johnson, eine der Mathematikerinnen bei der NASA schon in den 50ern, unterhalten über ihr Selbstverständnis, ihre Arbeit und ihre Motivation. Das wäre sicher spannend!

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