Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH)
Das Hertie-Institut für klinische Hirnforschung (HIH) in Tübingen ist eines der bundesweit größten und modernsten Zentren zur Erforschung neurologischer Erkrankungen. Das HIH ist ein modellhaftes Forschungszentrum im Zusammenspiel öffentlicher Ressourcen und privater Stiftungsmittel: Es wurde 2001 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, dem Land Baden-Württemberg, der Eberhard Karls Universität Tübingen, ihrer medizinischen Fakultät sowie dem Universitätsklinikum Tübingen gegründet und 2004 eröffnet.
Auf einen Blick
Grundlagen für die Medizin von morgen schaffen
Zentrale Aufgabe des Instituts ist es, zum besseren Verständnis von Hirnfunktionsstörungen beizutragen und neue Behandlungsstrategien zu entwickeln. Das soll erreicht werden durch das Miteinander der Krankenversorgung durch die Neurologische Klinik und andererseits der wissenschaftlichen Arbeit der am HIH versammelten Neurowissenschaftlerinnen und -wissenschaftler.
Das HIH zählt heute nach London und Paris zu den drei führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Neurowissenschaften in Europa. Im Jahr 2007 wurde das HIH mit dem Antrag auf Einrichtung eines „Center for Integrative Neuroscience (CIN)“ in die Exzellenzinitiative des Bundes aufgenommen. Das HIH ist außerdem Partnerstandort für das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), der Demenzinitiative des Bundes und Zentrum des Forschungsnetzwerks zur Genetik der Parkinsonerkrankung.
Das HIH in Zahlen
Gründung: 2001 von der Hertie-Stiftung, dem Land Baden-Württemberg, der Eberhard Karls Universität Tübingen, ihrer medizinischen Fakultät sowie dem Universitätsklinikum-Tübingen
Arbeitsgruppen: 29
Professuren: 20
Mitarbeitende: 457
Publikationen:
255 im Jahr 2020
Eingeworbene Drittmittel:
rund 10 Mio. Euro im Jahr 2020
Fördermittel der Hertie-Stiftung:
mehr als 55 Mio. Euro seit Gründung
Gründung
2001 von der Hertie-Stiftung, dem Land Baden-Württemberg, der Eberhard Karls Universität Tübingen, ihrer medizinischen Fakultät sowie dem Universitätsklinikum-Tübingen
Arbeitsgruppen
29
Professuren
20
Mitarbeitende
457
Publikationen
255 im Jahr 2020
Eingeworbene Drittmittel
rund 10 Mio. Euro im Jahr 2020
Fördermittel der Hertie-Stiftung
mehr als 55 Mio. Euro seit Gründung
Die Forschungsschwerpunkte
Das HIH beschäftigt sich mit einem der faszinierendsten Forschungsfelder der Gegenwart: der Entschlüsselung des menschlichen Gehirns. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie bestimmte Erkrankungen die Arbeitsweise dieses Organs beeinträchtigen. Schwerpunkte der Forschungsarbeit sind unter anderem
- neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson,
- neurokognitive Störungen, wie sie etwa aus Schlaganfällen resultieren,
- Krankheitsmechanismen bei Autoimmunerkrankungen des Nervensystems, wie der Multiplen Sklerose und
- Neuroonkologie – Tumorerkrankungen, die das Nervensystem betreffen.
Das Zentrum besteht derzeit aus sechs Abteilungen: der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt neurovaskuläre Erkrankungen (Prof. Dr. Ulf Ziemann), der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt neurodegenerative Erkrankungen (Prof. Dr. Thomas Gasser), der Abteilung Neurologie mit Schwerpunkt Epileptologie (Prof. Dr. Holger Lerche), der Abteilung Neurologie mit interdisziplinärem Schwerpunkt Neuroonkologie (Prof. Dr. Dr. Ghazaleh Tabatabai), der Abteilung Neuronale Dynamik und Magnetenzephalographie (Prof. Dr. Markus Siegel) und der Abteilung Zellbiologie neurologischer Erkrankungen (Prof. Dr. Mathias Jucker).
Termine und Veranstaltungen
des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung
Enge Verzahnung zwischen Forschung und Versorgung von Erkrankten
Gemeinsam mit der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums Tübingen bildet das HIH das „Zentrum für Neurologie“. Vier Abteilungen des HIH wirken an der Versorgung von Erkrankten mit, die beiden anderen sind an der Versorgung im Rahmen von Spezialambulanzen beteiligt. Durch diese enge Vernetzung soll die Effizienz des Transfers von Forschungsergebnissen in die Umsetzung bei Diagnostik und Therapie erkrankter Menschen gesteigert werden.
Die Zusammenarbeit mit der Neurologischen Klinik sichert dem HIH die Einbindung in die Klinik, den Zugang zu Erkrankten und die enge Verbindung von Forschung und Versorgung von Erkrankten. So wurde mit dem Zentrum für Neurologie eine Einrichtung geschaffen, die klinische Hirnforschung, medizinische Behandlung und Ausbildung auf internationalem Spitzenniveau praktiziert. Der Wissenschaftsrat hat diese praktizierte Verbindung von Grundlagenforschung und klinischer Praxis gelobt und das Zentrum für Neurologie als modellhaft für die Universitätsmedizin in Deutschland gewürdigt.
Modell für moderne Institutsstrukturen
Das HIH versteht sich als ein Reformmodell eines Universitätsinstituts. Die Leitenden der sechs Abteilungen bilden paritätisch den Vorstand des HIH. Die Vorsitzende oder der Vorsitzende dieses Vorstandes vertritt das HIH nach außen und koordiniert verantwortlich die Krankenversorgung, entscheidet ansonsten jedoch nur bei Stimmengleichheit im Vorstand. Damit ist die klassische Ordinarienstruktur aufgehoben und durch ein „Department-Modell“ ersetzt, einer kooperativen und gemeinschaftlichen Leitung, die in Deutschland erstmalig in dieser Konsequenz in einem klinischen Zentrum realisiert wird.
Kontakt
Dr. Emanuela Bernsmann
Interviews & Reportagen zum Thema
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Website des HIH. Auf der Website des Hertie-Institut für klinische Hirnforschung finden Sie alle Informationen rund um die Institution, Pressemeldungen, Forschungsergebnisse und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.
Hertie Network & Academy. Das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience und die Hertie Academy of Clinical Neuroscience fördern und vernetzen exzellente Neurowissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler. Das Programm ist ein einzigartiges Forschungsnetzwerk und Nachwuchsförderprogramm für die klinischen Neurowissenschaften.