Die Bildungsmanagerin Tina Simon (MBa) entwickelte im Hertie-Innovationskolleg, dem Förderprogramm für innovative Projektideen der Hertie-Stiftung, das Teachers Impact Lab (TIL). Darin beschäftige sie sich mit Fragen zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit und Etablierung einer effizienteren und motivierenderen Arbeitskultur in Lehrerkollegien. Wie verheerend die Situation an Schulen, die Überlastung der Lehrkräfte und die Wichtigkeit eines guten Bildungssystems für unsere Gesellschaft sind, ist hinlänglich bekannt und durch viele Studien belegt. Deren Ideen und Handlungsempfehlungen können aufgrund von Strukturproblemen und Finanzlücken nur sehr vereinzelt umgesetzt werden.
Tina Simon wollte in ihrem Kollegjahr 2017/18 etwas Konkretes, etwas Umsetzbares entwickeln, um Lehrkräften zu mehr (subjektivem) Wohlbefinden zu verhelfen. Zusammen mit der Happiness Research Organisation (ein unabhängiges Forschungsinstitut in Düsseldorf) testete sie eine App, die Lehrkräfte in ihrem Berufsalltag begleitet und zufriedener machen sollte. Am Ende der Pilotstudie musste festgestellt werden, dass Lehrkräfte zwar einen hohen Bedarf an Motivationssteigerung haben, diesen aber nur sehr bedingt mit einer App via online-Trainings steigern möchten. Als zweite konkrete Maßnahme führte Simon einen „Pädagogischen Tag“ an einem Gymnasium in Frankfurt durch. Erfolgreich angestoßen wurden dort der Dialog und Maßnahmen zur Gestaltung und Werte der Zusammenarbeit untereinander, mit den Schülerinnen und Schülern und Eltern. Das Teachers Impact Lab begleitet weiterhin Lehrerkollegien auf ihrem Weg zu einer neuen Arbeitskultur und kann jederzeit für Workshops und Coachings angefragt werden.
Nächste Schritte
„In den nächsten 5 Jahren möchte ich mit dem Teachsers Impact Lab Lehrkräften und Schulleitungen eine Stimme verleihen, die mit wirksamen Ideen und Konzepten der Arbeitsorganisation den herausfordernden Berufsalltag verbessern“, erklärt Tina Simon. Um dieses Ziel zu erreichen, vergibt nun das Teachers Impact Lab erstmalig im Schuljahr 2018/19 das Gütesiegel "A Happy Place to Teach" an Schulen aus dem ganzen Bundesgebiet. Den Auftakt bildet im Herbst ein Prototyping-Workshop mit Alumnis von Teach First zum Thema "Optimale Arbeitsbedingungen und Arbeitsstrukturen an Schulen der Zukunft".
Mit diesem Siegel werden gelingende Beispiele von Arbeitsstrukturen und Arbeitskulturen in Lehrerkollegien sichtbar gemacht. „Gute Arbeitsbedingungen haben positive Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Lehrkräfte und damit auch auf die Begleitung der Kinder und Jugendlichen auf ihren Lernreisen im sich wandelnden 21. Jahrhundert“, so Simon weiter.
Schulen, die bereits gute Ideen und Konzepte verwirklicht haben, können sich ab November für die Siegelvergabe bewerben. Eine Jury aus Vertretern von ausgezeichneten Arbeitgebern, Bildungsorganisationen und Hochschulen wird das Siegel vermutlich im März 2019 (Termine stehen noch nicht fest) an die Kollegien vergeben, die ganz besonders zur Zufriedenheit und die Erhaltung der Gesundheit im Berufsalltag, beitragen. Ab März 2019 wird ein Netzwerk aufgebaut, um gemeinsam mit Politik und Verwaltung zukunftsfähige und attraktive Arbeits- und Rahmenbedingungen für einen begeisternden Lehrerberuf der Zukunft zu gestalten! Aktuell werden noch weitere Partner und Mitstreiter gesucht, die das Projekt finanziell, aber auch inhaltlich weiter voranbringen wollen.
Weitere Informationen unter www.teachersimpact.org
Pressekontakt
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Julia Ihmels | Kommunikation
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