
MS-Forschung
Die Hertie-Stiftung fördert über medMS Ärztinnen und Ärzte sowie Doktorandinnen und Doktoranden in ihrer Forschung an der Erkrankung Multiple Sklerose und unterstützt Forschende bei der Erkundung nicht-medikamentöser Therapien.
Unser Engagement im Bereich der MS-Forschung
medMS Doktorandenprogramm
Mit dem Doktorandenprogramm möchten wir exzellente, wissenschaftlich interessierte Medizinstudierende motivieren, sich in ihrer Dissertation auf das Thema Multiple Sklerose zu konzentrieren.
Hauptförderung ist ein 12-monatiges Stipendium während der praktischen Phase der Promotion, in dem das Medizinstudium für mindestens sechs Monate zugunsten der vollzeitlichen Tätigkeit für die Dissertation unterbrochen wird. Die betreuende Person der Arbeit erhält einen Sachmittelzuschuss. Die von der GHS geförderten Doktorandinnen und Doktoranden treffen sich regelmäßig (auch über die Zeit des Stipendiums hinaus) zum wissenschaftlichen Austausch. Zudem können alle den Welt-MS-Kongress und eine Summer School besuchen. Herausragende Arbeiten werden mit einem Preis belohnt.
Ausschreibung
Hier finden Sie die Ausschreibungskriterien für das medMS-Doktorandenprogramm Wintersemester 2022, Einsendeschluss 30. Juni 2022:

Unterstützte Doktoranden
Angegeben sind jeweils das Jahr der Projektbewilligung und die antragstellende Person.
2021
Martin Berghoff/Darja Schunin, Justus-Liebig-Universität Gießen, Medizinisches Zentrum für Neurologie und Neurochirurgie
Effekte des FGFR-Inhibitors Infigratinib auf zerebelläre Inflammations- und Degenerationsprozesse in der MOG35-55-induzierten experimentellen autoimmunen Enzephalomyelitis
Stefan Bittner/Sonja Stephan, Universitätsmedizin Mainz, Klinik und Poliklinik für Neurologie Rhein–Main-Neuronetz
Kalziumaktivitäts-Markierung mittels CaMPARI2 zur molekularen Charakterisierung entzündlich-vermittelter neuronaler Schadensprozesse
Lisa Ann Gerdes/Luisa-Marie Mutschler, Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für klinische Neuroimmonologie
Einzelzell-ATAC-Sequenzierung von autoreaktiven T-Zellen im Blut und Liquor von Patienten mit Multipler Sklerose
Markus Kipp/Katerina Manzhula, Universitätsmedizin Rostock, Institut für Anatonmie
Untersuchung der choroidal-parenchymalen Migration lymphatischer Zellen im Multiple Sklerose – Tiermodell
Diana Pauly/ Larissa Gümpelein, Philipps-Universität Marburg, Fachbereich 20. Medizin, Augenheilkunde/ Experimentelle Ophthalmologie
Der Einfluss des Anaphylatoxins C3a aus NMOSD- und MS-Seren auf die Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke
Manuel A. Friese/Ricardo Lopes Fonseca, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose (INIMS), Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH)
P2Y1-vermittelte Neuroprotektion in der Multiplen Sklerose
Lisa Ann Gerdes/Klara Eglseer, Ludwig-Maximilians-Universität München, Institut für klinische Neuroimmonologie
Transkriptom-Analyse der CD8+ T-RM (Tissue-resident memory) T-Zellen in Blut und Liquor bei monozygoten Zwillingen mit Diskordanz für Multiple Sklerose
Ralf Gold/Philip Lennart Poser, Department für Neurologie (Klinik für Neurologie, Ruhr Universität Bochum - St. Josef Hospital
Untersuchung der Wirkung einer Kombinationstherapie aus Dimethylfumarat und Propionat im Vergleich zu einer Monotherapie mit Dimethylfumarat bei Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose anhand der sNfL- und EDSS-Werte mithilfe einer retrospektiven matched-pair Kohortenstudie
Martin Kerschensteiner/Niel Mehraein, Institut für klinische Neuroimmunologie, LMU Klinikum, Biomedizinisches Zentrum
Molekulare Regulation der Phagozytenpolarisierung in entzündlichen ZNS Läsionen
Martin Kerschensteiner/Lea Sophie Merkel, Institut für klinische Neuroimmunologie, LMU Klinikum, Biomedizinisches Zentrum
Die Rolle des GABA-B2-Rezeptors in der Regulation der
Makrophagenfunktion im Mausmodell der Multiplen Sklerose
Lucas Schirmer/Thomas Thäwel, Neurologische Klinik,
Medizinische Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg, Universitätsklinikum Mannheim, Mannheimer Zentrum für Translationale Neurowissenschaften, Interdisziplinäres Zentrum für Neurowissenschaften der Universität Heidelberg
Molekulare zelltypspezifische Segmentierung des Neokortex bei der Multiplen Sklerose
2020
Manuel A. Friese/Julia Gärtner, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose (INIMS), Zentrum für Molekulare Neurobiologie Hamburg (ZMNH)
Entzündliche Proteintransmission in der Pathogenese der MS Neurodegeneration
Anja E. Hauser/Raphael Raspe, Immundynamik und
Intravitalmikroskopie, Charité - Universitätsmedizin und DRFZ Berlin
Strukturelle und funktionelle Veränderungen der Retina als Diagnose- und
Verlaufsparameter chronischer Neuroinflammation
Carmen Infante-Duarte/Moataz Alabdullah, „Experimentelle Neuroimmunologie“
Institut für Medizinische Immunologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
Untersuchung der Aktivierung des Inflammasomkomplexes
NLRP3 in Astrozyten und Monozyten durch CIS, MS und NMO Sera
Benjamin Knier/Christina Noll, Technische Universität München, Neurologische Klinik und Poliklinik
Einfluss des intrathekalen Immunphänotyps auf
retinale Gefäßveränderungen im Rahmen der Multiplen Sklerose
Laura Laprell/Ana Margarida Cavaco Antunes, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Institut für synaptische Psychologie
Untersuchungen zum Einfluss von TRPM4 auf inflammatorische Prozesse im
Mausmodell der Multiplen Sklerose
Karsten Witt/Johannes Simon Stalter, Universitätsklinik für Neurologie
am Evangelischen Krankenhaus Oldenburg, Carl von Ossietzky Universität
Accelerated long term forgetting bei MS-Patienten:
Anwendung einer neuropsychologischen Testmethode zur Detektion
alltagsrelevanter Gedächtnisdefizite im frühen Stadium der Multiplen Sklerose
Martin Berghoff/Gregor W. Böttiger, Neurologische Klinik, Justus-Liebig-Universität Gießen
Effekte des FGFR-Inhibitors BGJ398 auf die periphere T-Zell-Antwort in Mäusen mit MOG-induzierter EAE
Lisa Ann Gerdes/Vladyslav Kavaka, Institut für Klinische Neuroimmunologie, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München
Transkriptom-Analyse der CD8+ T-RM T-Zellen im peripheren Blut bei monozygoten Zwillingen mit Diskordanz für Multiple Sklerose mittels Einzelzell-RNA-Sequenzierung
Lucas Schirmer/Hannah Kapell, Neurologische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
Untersuchung der selektiven neuronalen Vulnerabilität bei entzündlicher Demyelinisierung
Christine Stadelmann-Nessler/Nafiye Genc, Institut für Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen
Von Markschattenherden lernen – Wege zur effizienten Remyelinisierung bei multipler Sklerose
Klarissa Stürner/Nora Friedrich, Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Campus Kiel
Untersuchung zu Lymphopenie bei Behandlung mit Fumarsäureestern
2019
Manuel Friese/Helena Lichtenfeld, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose (INIMS), Zentrum für Molekulare Neurobiologie (ZMNH), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Bewegungsinduzierte neuroprotektive Mechanismen in der Multiplen Sklerose
Aiden Haghikia/Felix Wullenkord, Neurologische Klinik der Ruhr-Universität Bochum, St. Josef-Hospital Bochum
Rauchen als kritischer Umweltfaktor in der Multiplen Sklerose: Die Rolle des
Aryl-Hydrocarbon-Rezeptors als möglicher Vermittler
Carmen Infante-Duarte/Clara Batzdorf, Institut für Medizinische Immunologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
Untersuchung geschlechtsspezifischer Veränderungen der
extrazellulären Matrix und der mechanischen Eigenschaften des
Gehirns während der EAE
Beate Kehrel/Nadine Heiden, Klinik für Anästhesiologie, Universitätsklinikum Münster
Untersuchungen zur Bedeutung von missgefalteten Proteinen und ihres Rezeptors
CD36 für die Pathogenese der Multiplen Sklerose
Lucas Schirmer/Michael Kutza, Neurologische Klinik, Universitätsmedizin Mannheim
B-Zell Neurodegeneration und Subtypisierung bei der Multiplen Sklerose
Volker Siffrin/Luise Reukauf, Experimental and Clinical Research Center (ECRC), Charité - Universitätsmedizin Berlin
Charakterisierung von ZNS-ständigen CD4+ THelferzellen und deren Umgebungszellen in der chronischen Neuroinflammation
Christine Stadelmann-Nessler/Willy Nelson Pameni Tiemeni, Institut für Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen
Einfluss des Verlusts von Mikrogliazellen auf die Remyelinisierung im experimentellen Modell und bei der multiplen Sklerose
Martin S. Weber/Roxanne Pretzsch, Klinik für Neurologie und Institut für Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen
Untersuchung regulatorischer B-Zellfunktion im Tiermodell der Multiplen Sklerose – Implikationen für zukünftige Therapiestrategien
2018
Manuel A. Friese/Lukas Can Bal, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose (INIMS), Zentrum für Molekulare Neurobiologie (ZMNH), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Die Rolle der neuronalen microRNA-155 in der entzündungsinduzierten Neurodegeneration
Carmen Infante-Duarte/Lina Anderhalten, Institut für Medizinische Immunologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
Untersuchung der Effekte der Gadolinium-Ablagerung im ZNS im Rahmen der Neuroinflammation am Maus- und in vitro Modell
Tanja Kuhlmann/Katharina Heß, Institut für Neuropathologie, Wilhelms-Universität Münster
Entzündung in MS-Läsionen – Freund oder Feind der Remyelinisierung?
Carola Meier/Lea Müller, Medizinische Fakultät – Anatomie und Zellbiologie, Universität des Saarlandes, Homburg
Der Wirkmechanismus von Probenecid bei der Therapie der Experimentellen Autoimmunen Enzephalomyelitis
Christine Stadelmann-Nessler/Cora Alexandra Nau-Gietz, Institut für Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen
Analyse BCAS1-positiver Oligodendrozyten als Marker für aktive Remyelinisierung bei multipler Sklerose
Christine Stadelmann-Nessler/Robert Büse, Institut für Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen
Mikroglia-Aktivierung und Modifikation des homöostatischen Phänotyps bei multipler Sklerose und AQP4-seropositiver Neuromyelitis optica
Christina Vogelaar/Nicholas Hanuschek, Klinik und Poliklinik für Neurologie, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Spezifische Effekte des Zytokins Interleukin-4 und synthetischer Interleukin-4 Rezeptor Agonisten auf Neurone und Myelin in der Multiplen Sklerose
Tjalf Ziemssen/Puya Shalchi-Amirkhiz, Zentrum für klinische Neurowissenschaften- Multiple Sklerose Zentrum, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus, Technische Universität Dresden
Beurteilung zellmechanischer Eigenschaften unterschiedlicher peripherer immunologischer Zellpopulationen mittels real-time fluorescence und deformability cytometry (RT-FDC) bei Multiple Sklerose Patienten und Evaluation der Modellierbarkeit unter spezifischen Therapiestrategie
2017
Stefan Bittner/Julia Loos, Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Rolle des neuronen-spezifischen Adhäsionsmoleküls ICAM-5 bei der Entstehung immunzellvermittelter Neurodegeneration
Manuel Friese/Marcel Seungsu Woo, Institut für Neuroimmunologie und Multiple Sklerose (INIMS), Zentrum für Molekulare Neurobiologie (ZMNH), Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
The effects of novel therapies on meningeal ectopic lymphoid tissue in a model of multiple sclerosis
Klaus Lehmann-Horn/Rosa Brand, Klinikum und Poliklinik für Neurologie, Klinikum rechts der Isar der TU München
Antigen-getriebene Affinitätsreifung von B-Lymphozyten in meningealem ektopischen Lymphgeweben in einem Modell der Multiplen Sklerose
Sven Meuth/Marco Gallus, Department für Neurologie, Universitätsklinikum Münster
Charakterisierung der löslichen Adenylylzyklase als möglichen Ansatz zur MS-Therapie
Christine Stadelmann-Nessler/Carolin Dreyer, Institut für Neuropathologie, Universitätsmedizin Göttingen
Entmarkungsaktivität, Entzündungszellinfiltration und Komplementablagerung in frühen Multiple Sklerose‐ und Neuromyelitis optica‐Läsionen
Brigitte Wildemann/Cornelia Würthwein, Abteilung für Neurologie - Molekulare Neuroimmunologie, Universität Heidelberg
Defective cross-talk between B cells and regulatory T cells: connecting the dots in the emergence of impaired peripheral B-cell tolerance in multiple sclerosis?
2016
Stefan Bittner/Falk Steffen, Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin Mainz
Die Rolle der Kaliumkanäle KCNK5/6 für die Funktion Dendritischer Zellen und Makrophagen in der Multiplen Sklerose
Ricarda Diem/Christina Sabina Valeska Mayer, Neurologische Klinik, Universitätsklinikum Heidelberg
Degenerative synaptische Veränderungen retinaler Ganglienzellen der Ratte in Folge von experimenteller autoimmuner Optikusneuritis
Carmen Infante-Duarte/Daniel Brunotte-Strecker, Institut für Medizinische Immunologie, Charité - Universitätsmedizin Berlin
Charakterisierung der innate lymphoid cells (ILC) im ZNS und peripheren Immunorganen in der schubförmigen EAE und MS
Ingo Kleiter/Florian Graz/Laura Petrikowski, Klinik für Neurologie, St. Josef-Hospital, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum
Mechanismen immunologischer und degenerativer Schädigung an Sehnerv und Retina bei
Antikörper-vermittelter Demyelinisierung

medMS
MyLab-Programm für Ärztinnen und Ärzte
Mit dem medMS-MyLab Programm haben herausragende Ärztinnen und Ärzte in der Facharztausbildung Gelder beantragt, um ihre Forschung nachhaltig und langfristig weiterzuverfolgen. Dabei ging es ausdrücklich nicht um eine Projektförderung, sondern um die Perspektive und Entwicklung der geförderten Person im Sinne eines Clinician Scientist mit eigenständiger und hochrangiger Forschung.
Es konnten in einem zeitlich flexiblen Rahmen Mittel für den Aufbau, die qualitative Weiterentwicklung oder Verstetigung des eigenen Arbeitsfelds beantragt werden. Pro Person konnten bis zu 400.000 € beantragt werden; es wurden jährlich zwei Forschende gefördert.

Unterstützte Ärztinnen und Ärzte
Angegeben sind jeweils das Jahr der Projektbewilligung und die antragstellende Person.
2018
PD Dr. Lucas Schirmer (Universitätsmedizin Mannheim, Universität Heidelberg)
Herr PD Dr. Schirmer beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Grundlagen und Mechanismen der Nervenzellschädigung und chronischen Entzündung bei der Multiplen Sklerose. Das Interesse seiner Arbeitsgruppe liegt in einem besseren Verständnis des Fortschreitens der Erkrankung unter Zuhilfenahme eines breiten Methodenspektrums aus systembiologischen Ansätzen, experimentellen Modellen und Humanpathologie.
Dr. Lisa Ann Gerdes (Institut für Klinische Neuroimmunologie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München)
Frau Dr. Gerdes hat seit 2012 eine weltweit einzigartige Kohorte mit mehr als 60 eineiigen Zwillingspaaren aufgebaut mit der Besonderheit, dass jeweils ein Zwilling an Multipler Sklerose (MS) erkrankt ist, während der andere keine erkennbaren Anzeichen der Erkrankung aufweist. Mit innovativen Forschungsansätzen möchte Frau Dr. Gerdes mögliche Triggerfaktoren, u.a. die Darmflora, sowie verschiedene Biomarker untersuchen, mit dem Ziel die Ursachen der Multiplen Sklerose besser zu verstehen.
2017
Prof. Dr. Stefan Bittner (Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz)
Herr Prof. Bittner konzentriert sich in seiner Forschung auf chronisch-entzündliche Prozesse bei der Multiplen Sklerose. Aufbauend auf sehr beachteten Vorarbeiten möchte er in den kommenden Jahren mit seinem Forschungsteam umfangreiche Studien rund um den schädigenden Einfluss von Kalziumionen auf Nervenzellen durchführen, die zu einem tieferen Verständnis dieses Signalwegs führen und neue therapeutische Konzepte ermöglichen.
PD Dr. Klaus Lehmann-Horn (Klinikum rechts der Isar der TU München)
Herr Dr. Lehmann-Horn möchte im Rahmen des vorliegenden Projekts den chronischen Krankheitsverlauf der Multiplen Sklerose studieren und sich auf Entzündungsszellen konzentrieren, von denen man vermutet, dass sie – wenn sie in hoher Zahl vorliegen – eine Rolle bei der Entstehung und auch dem Fortschreiten der Erkrankung spielen.
2016
Dr. Volker Siffrin (Charité Berlin)
Herr Dr. Siffrin möchte Studien zur Neurodegeneration, also dem Untergang von Nervengewebe, bei der MS durchführen und im Rahmen dieser sog. Biomarker identifizieren, die für die MS so dringend benötigt werden, um prognostische Aussagen zum Krankheitsverlauf und der Behinderungsentwicklung treffen zu können.
Prof. Dr. Ricarda Diem (Universität Heidelberg)
Frau Prof. Diem arbeitet seit vielen Jahren intensiv auf dem Gebiet der Sehnerventzündung, die häufig im Rahmen einer MS auftritt und Aufschluss über die Krankheitsentstehung liefert. In den kommenden Jahren möchte sie mit ihrem Forschungsteam umfangreiche Studien durchführen, um die Mechanismen dieser Erkrankung zu entschlüsseln.

Nicht-medikamentöse MS-Therapie
Fördermittelvergabe für wissenschaftliche Projekte im Rahmen der Nicht-medikamentösen MS-Therapie
Die Hertie-Stiftung hat 2018 einmalig gemeinsam mit einem wissenschaftlichen MS-Konsortium der Pharmaindustrie (bestehend aus sechs Firmen: Bayer Vital GmbH, Biogen GmbH, Novartis Pharma GmbH, Roche Pharma AG, Sanofi-Genzyme und TEVA GmbH) Fördermittel für Forschungsprojekte zur Nicht-medikamentösen MS-Therapie ausgeschrieben. Im Fokus standen Arbeiten, die sich mit dem Einfluss von nicht-medikamentösen Faktoren auf die Erkrankung Multiple Sklerose oder ganz gezielt mit therapeutischen Effekten von Ernährung, Sport etc. auseinandersetzen.
- Die Ausschreibung richtete sich an MS-Forschende
- Beantragt werden konnten max. 100.000 € pro Forschungsprojekt.
- Das Thema des Antrags musste zum Spektrum der Nicht-medikamentösen MS-Therapie gehören (Ernährung, Sport, Klima, Psychologie etc.).
- Die gesamte operative Abwicklung des Projekts, inkl. Organisation der wissenschaftlichen Begutachtung, Mittelbewilligung und Betreuung der Forschenden, hat die Hertie-Stiftung übernommen.
Geförderte Projekte
Eine wissenschaftliche Jury hat aus den 20 eingegangenen Anträgen zwei zur Förderung ausgewählt. Beide Forschungsprojekte werden mit jeweils 100.000 € für eine Laufzeit von zwei Jahren gefördert.


Dr. Tino Zähle
Dr. Tino Zähle, Leiter der Sektion Neuropsychologie an der Neurologie des Universitätsklinikums Magdeburg konzentriert sich in seiner Forschungsarbeit auf das Fatigue-Syndrom.

Dr. Carine Nguemeni Yonga
Dr. Carine Nguemeni Yonga von der Neurologischen Klinik des Universitätsklinikums der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg forscht an der Verbesserung der Gangstabilität und der Reduktion des Sturzrisikos bei MS-Patienten.