Frankfurt/Berlin, 8. August 2023. Leerstand und Abwanderung, steigende Mieten, schwierige Verkehrsanbindung oder marode Schulen - viele Kommunen stehen vor großen Herausforderungen. Eine Zielgruppe, die bei der Weiterentwicklung von Städten und Gemeinden oft nur unzureichend eingebunden wird, sind Jugendliche. Dabei sind sie entscheidend, um Fachkräfte in der Region zu sichern, innovative Ideen zu entwickeln und nicht zuletzt auch als Nachwuchs für unsere Demokratie. In der neuen Jugend-entscheidet-Akademie der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung lernen Vertreter von Kommunen aus ganz Deutschland unterschiedliche Methoden kennen, junge Menschen an lokalpolitischen Entscheidungen zu beteiligen. Die Akademie besteht aus drei Elementen: Einer Auftaktkonferenz, der einjährigen Begleitung in der Praxis sowie Beratungs- und Vernetzungsangeboten. 35 Kommunen aus 12 Bundesländern haben sich für die Teilnahme an der Akademie qualifiziert, darunter sind Cottbus als größte und Uffing am Staffelsee als kleinste Gemeinde.
„Eine Demokratie ohne Nachwuchs ist eine Demokratie ohne Zukunft“, sagt Elisabeth Niejahr, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung für den Bereich „Demokratie stärken“. „Gerade in Ostdeutschland werden oft dringend Kandidaten für die kommunalpolitische Arbeit gesucht – „Jugend entscheidet“ soll einen Beitrag leisten, bei der jüngeren Generation Interesse an dieser Arbeit zu wecken und auch klar zu machen, wo und wie sie ganz praktisch etwas gestalten können.“
Bundesforum zur „Stadt der Zukunft“
Zum Auftakt der Akademie kommen Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen vom 27. bis 29. September zum Bundesforum nach Berlin. Unter der Überschrift „Stadt der Zukunft – Wie wollen wir gemeinsam vor Ort leben?“ erwartet sie ein umfangreiches Programm aus Fachdiskussionen, interaktiven Workshops und prominent besetzten Diskussionspodien rund um das Thema Jugendbeteiligung. Zu den Gästen gehören Experten aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung, darunter Ricarda Lang, Johannes Vogel, Lars Castellucci, Diana Kinnert und Klaus Hurrelmann. Gemeinsam mit Praktikern aus unterschiedlichen Städten und Gemeinden werden Ideen entwickelt, wie Jugendliche in die Stadtentwicklung und die Gestaltung des öffentlichen Raums einbezogen werden können.
Ein Jahr Begleitung in der Praxis
Mit der Teilnahme an der Jugend-entscheidet-Akademie werden die 35 Kommunen gleichzeitig Teil eines bundesweiten Netzwerks. Mit digitalen Workshops und Austauschformaten vertiefen sie über einen Zeitraum von 12 Monaten ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit Jugendbeteiligung und in welchen Formen und Formaten sie diese vor Ort umsetzen können. Regionale Best-Practice-Treffen bieten die Möglichkeit, erfahrene Kommunen zu besuchen und sich mit Akteuren vor Ort auszutauschen. Auch über das Akademiejahr hinaus können die teilnehmenden Städte und Gemeinden dank weiterer Beratung durch die Hertie-Stiftung die erprobten Entscheidungsverfahren zur Jugendbeteiligung dauerhaft anwenden. Sie können zudem anknüpfen an die Erfahrungen von 25 Kommunen, die von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung im Rahmen des Projekts „Jugend entscheidet“ bereits unterstützt wurden.
Eine Liste der 35 neu ausgewählten Kommunen ist beigefügt. Gern vermitteln wir Ansprechpersonen aus der jeweiligen Stadt oder Gemeinde.
Pressekontakt
Carmen Jacobi
Hertie-Stiftung, Kommunikation
Tel. +49 (0)69 66 07 56 155
JacobiC@ghst.de
Julius Oblong
Hertie-Stiftung, Jugend entscheidet
Tel. +49 30 22 05 603 - 19
OblongJ@ghst.de
Diese Kommunen sind dabei:
Altenburg, Thüringen Altentreptow, Mecklenburg-Vorpommern Apolda, Thüringen Auerbach/Vogtland, Sachsen Aurich, Niedersachsen Bad Schwartau, Schleswig-Holstein Borken, Hessen Cottbus, Brandenburg Diepholz, Niedersachsen Glauburg und Ranstadt, Hessen Hof, Bayern Homberg (Efze), Hessen Luckenwalde, Brandenburg Marienheide, Nordrhein-Westfalen Meerbusch, Nordrhein-Westfalen Mühlhausen, Thüringen Mutlangen, Baden-Württemberg | Nettetal, Nordrhein-Westfalen |