Hertie-Stiftung erhöht Projektförderung trotz Corona

Presse
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11.05.2021

Unbeschadet durch das Pandemiejahr mit 6,5 % Vermögensperformance

Frankfurt am Main, 11. Mai 2021. Über 36 Mio. Euro hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung 2020 für die Förderung gemeinnütziger Projekte bereitgestellt. Damit hat die Stiftung, die zu den größten unternehmensunabhängigen Stiftungen Deutschlands zählt, ihre Fördersumme im Vergleich zum Vorjahr um rund 10 Mio. Euro erhöht. Die zusätzlichen Mittel sind für die Errichtung eines universitären Instituts an der Schnittstelle von Neurowissenschaften und künstlicher Intelligenz vorgesehen.

Die Erhöhung der Projektmittel wurde ermöglicht durch das erfolgreiche Vermögensmanagement auch im Pandemiejahr 2020: Aufgrund der breiten Diversifizierung des Anlagevermögens und einer risikobewussten Adjustierung der Aktienquote konnte das Jahr mit einer Performance von 6,5 % abgeschlossen werden. „Wir können auch unter schwierigen äußeren Umständen unsere Stiftungsarbeit vollumfänglich fortführen“, sagt Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichts 2020. „Das ist umso wichtiger, weil viele Initiativen und Projekte gerade jetzt nötig sind. Denn ein gesamtgesellschaftliches, demokratisches Miteinander ist vor allem in Krisenzeiten gefragt.“ Aktuell fließen die Stiftungsgelder in rund 20 Projekte innerhalb der beiden Leitthemen „Gehirn erforschen“ und „Demokratie stärken”.

Neurowissenschaftliche Forschungsexzellenz
Mit insgesamt fünf Mio. Euro über einen Zeitraum von drei Jahren fördert die Stiftung das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience. Sechs exzellente Forschungsstandorte und die dort ausgewählten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler werden miteinander vernetzt, um die translationale Forschung voranzubringen. Erste Ansätze, wie eine gemeinsame Plattform zum digitalen Datenaustausch, sind in der Umsetzung.

Im Bereich Multiple Sklerose ist die Hertie-Stiftung einer der größten privaten Förderer. Neben der Forschungsförderung lag der Fokus 2020 vor allem auf der Unterstützung von MS-Erkrankten und Selbsthilfeverbänden. Diese wurden für die pandemiebedingte Umstellung auf digitale Formate mit zusätzlichen Mitteln unterstützt. Mit der filmischen Kampagne #MoreThanMS sorgte die Stiftung zudem für mehr Aufmerksamkeit für die „Erkrankung der 1.000 Gesichter“.

Ganz aktuell hat die Hertie-Stiftung den Neuroblog „Hirn und weg“ aufgelegt sowie mit fünf Partnern die Website „Frankfurt hat Hirn“ gelauncht. Beide Digitalformate bereiten Informationen rund um das Gehirn allgemeinverständlich und unterhaltsam auf.

Neue Initiativen im Demokratiebereich
Auf großes Interesse stieß das neue Projekt „Jugend entscheidet“, bei dem Jugendliche politische Wirksamkeit in ihrer Kommune erleben. Von 115 Kommunen, die sich beworben hatten, wurden 10 für die laufende Pilotphase ausgewählt, weitere Kommunen können sich in der zweiten Jahreshälfte 2021 bewerben.

Dass die Stärkung der Demokratie eine Aufgabe für alle Teile der Gesellschaft ist, auch für die Wirtschaft, ist Kern des „Business Council for Democracy“. Gemeinsam mit Partnern hat die Hertie-Stiftung ein Angebot für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer vorbereitet, in Schulungen mehr über die Ausbreitung von Hassrede und Verschwörungserzählungen zu erfahren und etwas dagegen zu tun. Um das Zusammenspiel von Demokratie und Wirtschaft geht es auch beim Essaypreis, den die Stiftung 2020 erstmals gemeinsam mit der Wirtschaftswoche vergeben hat. Die aktuelle Ausschreibung für 2021 läuft und richtet sich an Journalistinnen und Journalisten sowie an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gleichermaßen.

Letztes Jahr angeschoben und dieses Jahr veröffentlicht, präsentiert die Stiftung im Buch „Demokratieverstärker“ 21 Ideen von prominenten Persönlichkeiten, die die Demokratie innerhalb von 12 Monaten konkret verbessern können. Wie man die Demokratie aktiv gestalten kann, zeigt auch „Mitwirken“, das Hertie-Förderprogramm für gelebte Demokratie: Aktuell werben 46 Demokratieprojekte im Crowdfunding-Contest um Unterstützung.

Gut durch das Pandemiejahr gekommen sind die bewährten Projekte und Initiativen der Stiftung: Die Hertie School in Berlin konnte innerhalb kürzester Zeit alle Aktivitäten online abbilden und auch nächste Ausbauschritte angehen. Die START-Stiftung verlagerte ihr Angebot gleichfalls erfolgreich ins Digitale und konnte sich jüngst mit 1.800 Bewerbungen über so viele Anfragen freuen wie nie zuvor. Jugend debattiert, das mittlerweile in 35 Ländern praktiziert wird, feiert 2021 sein 20-jähriges Jubiläum.

Coronasoforthilfe für Frankfurter Institutionen
Um besondere Härten für verschiedene Frankfurter Einrichtungen im Coronajahr 2020 abzumildern, hat die Hertie-Stiftung insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung gestellt. Davon gingen 200.000 Euro an Einrichtungen aus den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales. Mit 100.000 Euro wurden darüber hinaus Feriencamps für Frankfurter Jugendliche ermöglicht.

Überblick im Jahresbericht 2020
Weitere Details aus der Projektarbeit 2020 sowie zur Anlagepolitik und der Bilanz bietet der Jahresbericht 2020, der gedruckt sowie online vorliegt: www.ghst.de/jahresbericht2020

Für Interviews und Fragen steht der Vorstandsvorsitzende, Frank-Jürgen Weise, sowie die Mitglieder der Geschäftsführung gern zur Verfügung.

Kontakt
Carmen Jacobi
Kommunikation
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
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