Frankfurt, 4. Juli 2014. Für den ersten „Erzieher-Jahrgang“ endet das Horizonte-Stipendium im August 2014. Die 10 Absolventen werden im Rahmen eines Sommerfestes in der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung am 5. Juli 2014 feierlich verabschiedet. Drei Jahre lang förderte die Gemeinnützige Hertie-Stiftung diese angehenden Erzieherinnen und Erzieher mit Migrationshintergrund ideell und finanziell während ihrer Ausbildung. Sie werden künftig Erlerntes und eigene Erfahrungen einsetzen, um Kinder und Jugendliche darin zu unterstützen, ihren Platz in unserer Vielfalts-Gesellschaft zu finden. Ziel des Programms ist es, die täglichen Herausforderungen im Umgang mit verschiedenen Kulturen, Verhaltensweisen und Lebenssituationen in der (früh)kindlichen Bildung als Chance zu begreifen.
Während ihrer Förderung nahmen die Stipendiaten an einem umfangreichen Bildungsprogramm teil. Dieses umfasste mehrtägige Lernwerkstätten zu Themen wie z. B. vorurteilsbewusste Pädagogik, Entwicklungspsychologie und Partizipation sowie regelmäßige Vernetzungstreffen mit anderen Stipendiaten. Dort brachten sie aktuelle Fragestellungen aus ihrer Ausbildung ein und tauschten sich intensiv darüber aus, wie das Erlernte im Kita-Alltag umgesetzt werden kann. Darüber hinaus erhielten die Stipendiaten eine PC-Ausstattung und halbjährlich 550 € Bildungsgeld.
Nach Abschluss ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiums im Sommer 2014 werden die Teilnehmer in Krippen, Kitas, in der Jugendarbeit oder im Hortbereich – vorwiegend im Rhein-Main-Gebiet - arbeiten. Aufgrund der Auseinandersetzung mit der eigenen Lebensgeschichte, ihrer hohen Motivation und dem zusätzlichen Know-how, sind sie gut gerüstet, um Kinder und Jugendliche in unterschiedlichen Lebenslagen in ihren individuellen Ent-wicklungen und Bedürfnissen zu unterstützen und zu fördern. So leisten sie einen wertvollen Beitrag zu einer qualitativ hochwertigen Kindertagesbetreuung, die gesellschaftliche Vielfalt als Chance versteht.
„Das Horizonte-Stipendium hat meine Ausbildung enorm bereichert und mich für die Herausforderungen im Berufsfeld der Erzieherin gestärkt“ sagt Alexandra Pielka, Stipendiatin des 1. Jahrgangs. „Ich bin von der Wertschätzung, welche die Hertie-Stiftung dem Beruf der Erzieherinnen und Erzieher entgegenbringt beeindruckt. Neben den fachlichen Inhalten und der finanziellen Unterstützung war es besonders der Austausch mit anderen angehenden Erziehern, der mich auf vielfältige Art und Weise positiv und nachhaltig geprägt hat“, resümiert die 35-jährige ihre Stipendienzeit.
Dr. Antje Becker, zuständige Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung formuliert es folgendermaßen: „Wir freuen uns sehr, diesen ersten Stipendiatenjahrgang in den Berufsalltag zu entlassen. Wir sind überzeugt, dass diese jungen und engagierten Fachkräfte Vielfalt als Bereicherung begreifen und in ihrer alltäglichen Arbeit als Antrieb von Bildungsprozessen verstehen werden.“
Die frischgebackenen Alumni bleiben der Stiftung auch weiterhin durch die Alumniarbeit verbunden und werden in das Ehemaligen-Programm der Stiftung, fellows & friends, eingeladen.
Derzeit nehmen 20 weitere Stipendiaten am Horizonte-Programm teil, das sowohl in Hessen als auch in Rheinland-Pfalz durchgeführt wird. Im September 2014 werden neue angehende Erzieher in das Programm aufgenommen, das sich seit 2013 auch Interessierte ohne Migrationshintergrund richtet. Zur Zielgruppe gehören nun Bewerber mit pädagogischen Vorerfahrungen bzw. einer anderen Erstausbildung. Gemein ist allen die Motivation, sich für das Thema Vielfalt stark zu machen.
Weitere Informationen zum Programm finden Sie unter www.horizonte.ghst.de
Das Stipendienprogramm Horizonte für angehende Erzieher/innen wird in Hessen mit dem Kultusministerium und dem Ministerium für Soziales und Integration sowie der Beruflichen Schulen Berta Jourdan und in Rheinland-Pfalz mit dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur sowie dem Ministerium für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen durchgeführt.
Als eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland verfügt die Hertie-Stiftung über ein Vermögen über 900 Millionen Euro, dessen Erträge dem Allgemeinwohl gewidmet sind. Dem Willen ihres Stifters Georg Karg folgend, orientiert sich die Hertie-Stiftung an den Lebenssituationen der Menschen und den Herausforderungen der zukünftigen Gesellschaft in den Arbeitsgebieten Vorschule und Schule, Hochschule, Neurowissenschaften und Beruf und Familie.
Pressekontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Julia Riedel
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