Frankfurt/Berlin, 9. April 2024. Das Vertrauen in die Demokratie kann man nicht früh genug aufbauen. Viele junge Menschen haben sich gerade in den letzten Jahren nicht ausreichend gehört gefühlt. Sie ernst zu nehmen und politisch zu beteiligen, ist eines der Ziele von Jugend entscheidet. Ab 2024 werden zehn neue Städte und Gemeinden in einem begleiteten Verfahren mindestens eine lokalpolitische Entscheidung an junge Menschen zwischen 12 und 17 Jahren abgeben. Von Boizenburg bis Weißenfels können die Jugendlichen nun neue Ideen einbringen, die ihr Umfeld besser machen.
Rund 100 Kommunen hatten sich für die Teilnahme an dem Programm der Hertie-Stiftung beworben. “Wir sind begeistert, wie viele motivierte und kreative Bewerbungen wir erhalten haben”, sagt Elisabeth Niejahr, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. „Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sind offen für die neuen Einblicke der Jugendlichen. Und wir sind uns sicher, dass die Stadtverwaltungen von dem Projekt genauso profitieren werden wie die jungen Menschen.“ Aus den Bewerbungen hat das Projektteam von Jugend entscheidet zehn möglichst unterschiedliche Kommunen aus ganz Deutschland ausgewählt. Gefördert werden Städte und Gemeinden mit bis zu 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die bislang noch keine oder wenig Erfahrung mit Jugendbeteiligung haben.
Jugendbeteiligung vor Ort
Kern des Beteiligungsprozesses ist ein mehrstufiges Entscheidungsverfahren, in dem die Jugendlichen zunächst Themenvorschläge erarbeiten. Im Anschluss bereiten Politik und Verwaltung eine konkrete Entscheidungsvorlage vor, über die der Stadt- oder Gemeinderat in einer öffentlichen Ratssitzung abstimmt. Während des gesamten Prozesses stehen den Kommunen erfahrene Expertinnen und Experten mit individueller Beratung und Begleitung zur Seite – von der Unterstützung bei der Gewinnung der Jugendlichen bis hin zur langfristigen Verankerung von Jugendbeteiligung vor Ort. Zusätzlich erhalten die Kommunen Zugang zu regelmäßigen Fachveranstaltungen, einem großen Netzwerk mit über 70 Städten und Gemeinden sowie einen Sachkostenzuschuss in Höhe von jeweils 5.000 Euro.
Dass sich die Beteiligung von Jugendlichen für die Kommunen lohnt, selbst wenn es mit Aufwand verbunden ist, zeigt die Wirkungsmessung der 25 Gemeinden aus den ersten drei Projektjahren von Jugend entscheidet. Bei den Jugendlichen wurden Barrieren in Bezug auf politisches Handeln abgebaut und das Interesse für (kommunal)politisches Engagement gesteigert. Seitens der Politik und Verwaltung wurde eine Bewusstseinssteigerung gegenüber den Bedürfnissen von Jugendlichen erreicht. Alle Kommunen bewerteten Jugendbeteiligung nach der Projektteilnahme positiv und wollen diese zukünftig strukturiert durchführen.
Eine Liste der zehn neu ausgewählten Kommunen ist unten aufgeführt. Gern vermitteln wir Ansprechpersonen aus der jeweiligen Stadt oder Gemeinde.
Pressekontakt:
Carmen Jacobi
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Kommunikation
Tel. + 49 69 660 756 -155
JacobiC@ghst.de
Julius Oblong
Gemeinnützige Hertie-Stiftung, Jugend entscheidet
Tel. + 49 30 220 5603 - 19
OblongJ@ghst.de
Diese Kommunen machen ab 2024 mit:
Boizenburg/Elbe, Mecklenburg-Vorpommern
Elbmarsch, Niedersachsen
Garbsen, Niedersachsen
Nottuln, Nordrhein-Westfalen
Petersberg, Hessen
Rendsburg, Schleswig-Holstein
Teltow, Brandenburg
Waghäusel, Baden-Württemberg
Walzbachtal, Baden-Württemberg
Weißenfels, Sachsen-Anhalt