#FehlerkulturChallenge
Warum die Politik einen anderen Umgang mit Fehlern braucht.

In der Politik ist es oft schwer und manchmal unmöglich, offen über Fehler zu sprechen. Politikerinnen und Politiker, die Fehler eingestehen, müssen häufig viel Spott und Häme über sich ergehen lassen, vor allem in den Sozialen Medien. Die politische Konkurrenz und viele Medien lassen keine Gelegenheit verstreichen, Schwächen und Versäumnisse zu skandalisieren. Das wirkt abschreckend auf viele Menschen, die über politisches Engagement nachdenken und führt zu Prozessen, die oft einseitig auf Fehlervermeidung und -vertuschung ausgerichtet sind. Dabei würden viele Missstände schneller behoben und Verbesserungsmöglichkeiten eher genutzt, wenn sich in der Politik wie in Teilen der Wirtschaft eine Kultur verankern ließe, zu der auch Scheitern, Neuanfänge und das öffentliche Lernen aus Fehlern gehören würden.

Leider können derzeit coronabedingt keine öffentlichen Veranstaltungen stattfinden. Auch die von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung geplante „Fuckup-Night für die Demokratie“ musste verschoben werden. Deshalb hat die Stiftung stattdessen Politikerinnen und Politiker eingeladen, gemeinsam in den Sozialen Medien eine #FehlerkulturChallenge zu starten und so einen virtuellen Austausch über einen lernenden Umgang mit Fehlern in der Politik zu befördern.

Eine Initiative der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung

Wir haben Politikerinnen und Politiker gebeten, in einem mit dem Smartphone selbstgedrehten Video von maximal zwei Minuten Länge folgende Fragen zu beantworten:

  1. Gibt es eine politische Entscheidung oder politische Handlung, von der Sie rückblickend sagen würden, sie war falsch?
  2. Was haben Sie aus dem gemachten Fehler gelernt?
  3. Wie kommt die Politik insgesamt zu einer anderen Fehlerkultur?

Darüber hinaus haben wir die Politikerinnen und Politiker gebeten, am Ende des Videos oder in einem Tweet jemanden zu nominieren, sich an der Fehlerkultur-Challenge zu beteiligen.

Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung will sich im Rahmen ihres Projekts „Beruf:Politik“ in Zukunft intensiv mit dem Thema Fehlerkultur in der Politik widmen und mit Politikerinnen und Politikern folgende Fragen diskutieren: Wie lässt sich in der Politik eine andere Fehlerkultur etablieren? Wie können Politikerinnen und Politiker zu einem konstruktiven Umgang mit Fehlern kommen? Kann ein anderer Umgang mit Fehlern langfristig die Demokratie stärken?

Teilnehmer der FehlerkulturChallenge bisher:

Aminata Touré, Vizepräsidentin des Landtags in Schleswig-Holstein, Bündnis 90/Die Grünen

Nadine Schön, Bundestagsabgeordnete, CDU

Patrick Dahlemann, Chef der Staatskanzlei Mecklenburg-Vorpommern, SPD

Danyal Bayaz, Finanzminister Baden-Württemberg, Bündnis 90/Die Grünen

Agnieszka Brugger, Stellvertr. Fraktionsvorsitzende. Bündnis 90/Die Grünen

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#FehlerkulturChallenge: Elisabeth Niejahr will mehr Fehlerkultur in Politik

„Fallen lernen“. Eine Fuck-Up Night für die Demokratie

Im Rahmen des Projekts  Beruf:Politik  laden wir zu einer Fuck-up Night für die Demokratie ein, in der ähnlich wie in Teilen der Digitalwirtschaft der offensive Umgang mit Fehlern gefeiert werden soll. Wir freuen uns auf mutige Politikerinnen und Politiker aus vier Parteien, die offen und persönlich über politische Fehler sprechen und gemeinsam mit uns die Frage diskutieren wollen, wie die Politik zu einem konstruktiveren und lernenden Umgang mit Fehlern kommen kann. Die 2021 wegen der Corona-Pandemie angesagte Veranstaltung "Fallen lernen. Eine Fuck-Up Night für die Demokratie" wird am 6. September im artloft.berlin  nachgeholt.

Wir freuen uns darauf

  • Antje Kapek (Bündnis 90/Die Grünen, ehemalige Vorsitzende der Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus)
  • Johannes Vogel (FDP, Stellvertretender Parteivorsitzender und Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion)
  • Brigitte Zypries (SPD, ehemalige Bundesjustiz- und Bundeswirtschaftsministerin)
  • Thomas Jarzombek (CDU/Mitglied des Bundestages)
  • Martin Fuchs (Politikberater und Digitalexperte)
  • Jörg Thadeusz (Moderator)

zu einem offenen und persönlichen Gespräch über politische Fehler sowie einem konstruktiveren und lernenden Umgang mit Fehlern begrüßen zu können.*

Martin Fuchs fordert in seinem Beitrag für das Buch "Demokratieverstärker. 21 Ideen für das 21. Jahrhundert" einen anderen Umgang mit Fehlern speziell für den Politikbetrieb.

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Warum Macherinnen und Macher von morgen in die Politik gehen müssen. Die Welt verändert sich rasant. Klima, Corona, Krieg: Politikerinnen und Politiker werden von einer Krise nach der anderen herausgefordert, gleichzeitig schwindet das Vertrauen in ihre Gestaltungskraft, ihre professionellen Fähigkeiten, ihre Integrität. Dabei ist es gerade jetzt wichtig, glaubwürdige und kompetente Politikerinnen und Politiker zu haben. Selten war es so wichtig, gut regiert zu werden. Selten war es so wichtig, sich zu engagieren.

Beruf:Politik Workshops

Talking.Politics. Von den Besten lernen. Politik ist auch Handwerk. Vieles kann man lernen. Wir haben deshalb Expertinnen und Experten, Politikerinnen und Politiker gebeten, in kurzen Videos zu erklären, worauf es in der Politik ankommt. Wir haben sie gebeten, Fragen zu beantworten, die sich vor allem Neulinge in der Politik stellen.

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