Das Hertie-Innovationskolleg nimmt weiter Fahrt auf - Boxenstopp nach Pilotphase

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20.03.2017

Frankfurt, 20. März 2017 - Im April 2016 startete das Hertie-Innovationskolleg (HIK) mit vier unterschiedlichen Projekten: „Kitchen on the Run“, „Polis180“, „Diversität und Integration“ und „European Dialogue Forum“. Die sechs Kollegiatinnen und Kollegiaten nutzten die 12 Monate und die Ressourcen im HIK, um ihre Projekte zu entwickeln und um ihre Ideen umzusetzen.

„Kitchen on the Run“ – Gelingende Integrationsrezepte für ein zukünftiges Europa:
Kitchen on the Run bot in einem mobilen Koch-Container entlang der Mittelmeerflüchtlingsroute die Möglichkeit des Austauschs von Geflüchteten und Locals, unter anderem in Städten wie Marseille und Göteborg. In der Hochphase der „Flüchtlingskrise“ konnten Dr. Rabea Haß und ihr Team im Container einen Raum der Begegnung bieten. Im Kollegjahr entstand ein Leitfaden mit den wichtigsten Erfolgsfaktoren für gelingende Integrationsarbeit. Zudem konnte sichergestellt werden, dass das Projekt fortgesetzt wird: In die nächsten zwei Jahre wird Kitchen on the Run durch Kleinstädte Deutschlands reisen und weiterhin Beheimateten und Geflüchteten ermöglichen, sich durch gemeinsames Kochen und Essen kennenzulernen und zu vernetzen.
www.kitchenontherun.org

„Polis180“ – Außen- und Europapolitik wird begreif- und gestaltbar:
Der Grassroot-Thinktank versteht sich als neue Stimme der jungen Generation und macht sich stark für die Außenpolitik Europas. Durch die Arbeit im HIK wurden neue Formate, Aktivitäten und Veran-staltungen mit über 500 Teilnehmern erarbeitet und umgesetzt. In PeaceLabs entwickelte Polis180, wie junge Leute bei Friedensverhandlungen mit ins Boot geholt werden können. Über 200 Mit-glieder sind schon aktiv, die meisten ehrenamtlich. Wie erfolgreich dieses Projekt ist, wird daran deutlich, dass Polis180 im Global Go To Think Tank Index der University of Pennsylvenia als bester deutsche neuer Thinktank 2016 ausgezeichnet wurde und damit weltweit auf Platz 8 steht. Die Hertie-Stiftung prüft derzeit Möglichkeiten der weiteren Zusammenarbeit mit Polis180.
www.polis180.de

„Diversität und Integration“ – Feldforschung zu den Bedürfnissen von Geflüchteten:
Im HIK ging Anne-Marie Kortas der Frage nach, weshalb trotz des großen Engagements der Zivilgesellschaft Geflüchtete nur selten bedarfs- und zielgerecht unterstützt werden können. Ihr Projekt widmet sich der nachhaltigen Flüchtlingshilfe und -integration. Sie analysierte zunächst die Bedürfnisse von Geflüchteten und dann Ansätze für bedarfsgerechte Angebote von Behörden, öffentlichen Trägern und Kommunen. Ihre Erkenntnisse aus der Analyse hat sie in einem Leitfaden zusammengefasst. Kortas wird die nächsten Monate im HIK konkrete Sensibiliserungsangebote für den öffentlichen Dienst auszuarbeiten, denn nur wenn die Angebote für Geflüchtete deren Bedürfnisse auch treffen, werden sie angenommen und erfüllen ihr Ziel.

„European Dialogue Forum“ – Dialog zwischen Ost- und Westeuropa:
Das Projekt von Anca Oprisor und Dr. Nóra de Wijs widmete sich im Kollegjahr am HIK der Verbesserung des europäischen Dialogs zu Themen wie Asyl und Migration sowie der Beseitigung von Hindernissen zwischen Ost- und Westeuropa. In Polen, Ungarn, Tschechien und Rumänien trafen sie wichtige Akteure und brachten sie zusammen, entwickelten ein Netzwerk und bahnten bessere Kooperationen für eine Dialogplattform an. In Berlin organisierten sie im Februar 2017 eine Konferenz und werden zukünftig das entstandene Netzwerk weiterentwickeln und etablieren.

Wie geht es weiter im Hertie-Innovationskolleg?
Nach dem vielversprechenden Pilotjahr wird die Hertie-Stiftung das HIK-Programm fortsetzen und weiterentwickeln. Die aktive Zusammenarbeit zwischen dem HIK-Projektteam und den Kollegiatinnen und Kollegiaten ist das Besondere dort. Für richtungsweisende Projekte zur Gestaltung der Zukunft Europas bieten das Hertie-Innovationskolleg kreativen Köpfen ein einjähriges Stipendium und die Finanzierung ihres Projektbudgets. Die Kollegiatinnen und Kollegiaten werden bei der Projektentwicklung unterstützt, erhalten Zugang zu umfangreichen Netzwerken und können sich aktiv und gestaltend in laufende Debatten einbringen. Am 1. April 2017 beginnt der erste Jahrgang 2017/18 mit diesen fünf Projekten:

  • „Wertediskurs mit Russland: klären, formulieren, vermitteln.“ von Dr. Evgeniya Sayko
  • „European Center for Intersectional Justice“ von Dr. Emilia Roig
  • „Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch Professionalisierung des 3. Sektors in Berlin“ von Susanne Sander
  • „PLöB – eine neue Arbeitskultur in Schule 4.0.“ von Tina Simon
  • „European People’s Fund“ von Pascal Zimmer

Aktuell läuft bereits die Ausschreibung für den zweiten Jahrgang 2017/18, der im Oktober anlaufen wird. Alle weiteren Informationen unter www.hertie-innovationskolleg.de

Pressekontakt:
Julia Riedel
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Kommunikation
Tel. 069/660 756-162,
riedelj@ghst.de,
www.ghst.de