Frankfurt am Main, 20. April 2015. Trotz Niedrigzins konnte die Hertie-Stiftung 2014 die Höhe ihrer Erträge halten (Perfomance wie 2013: 7,9%) und Projektmittel in Höhe von 24,3 Mio € bereitstellen. Damit gibt es eine solide Basis für die engagierte und fokussierte Fortsetzung der Stiftungsaufgaben und für neue, innovative Aufgaben. Dabei will die Hertie-Stiftung ihr Profil in den Themenfeldern Neurowissenschaften, Bildung und Europäisches Zusammenleben schärfen.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung, eine der größten unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland, konnte in ihrem 40. Jubiläumsjahr 2014 trotz des insgesamt niedrigen Zinsniveaus ihre geplanten Förderaufgaben voll umsetzen und Mittel leicht über dem Wert des Vorjahres für ihre Projekte und Engagements einsetzen. Dank des bereits vor Jahren begonnenen stabilitätsorientierten Umbaus der Kapitalanlagen auf mehrere Säulen ist die Stiftung mit ihrem Anlagevolumen in Höhe von mittlerweile 1 Milliarde Euro (Marktwert 31.12.2014) von den aktuellen Auswirkungen der Finanzmärkte nur bedingt betroffen. Die langfristige Ausrichtung des Vermögensmanagements zahlt sich aus: So liegt die Performance der vergangenen 10 Jahre über 5,5 %.
Auch inhaltlich war 2014 ein besonderes Jahr: In einem vom Vorstand initiierten Projekt-Review wurden alle Engagements der Stiftung kritisch überprüft. Wichtige Projekte der Stiftung haben nach einer oftmals langjährigen Förderung ihre Ziele nach dem Leitsatz des Stifters „Anstoßen. Bewegen. Wirken.“ erreicht. Nun stehen sie vor dem Übergang in eine unabhängig von der Stiftung getragene Zukunft. Das schafft zugleich Raum für neue Initiativen. Dazu wird sich die Hertie-Stiftung künftig neben den bekannten Arbeitsbereichen Neurowissenschaften und Bildung dem Thema des Europäischen Zusammenlebens intensiv widmen und dafür ein völlig neues Format schaffen. Auch für markante Einzelprojekte sollen Gelder bereitgestellt werden, ebenso für die Förderung von Engagements in der Heimatstadt der Stiftung Frankfurt.
„Durch die hervorragenden Projekte, die hohe Professionalität der Mitarbeitenden und unsere guten Netzwerke konnten wir die Früchte der bisherigen Arbeit ernten“, sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise. „Aber wenn die Stiftung in 10 Jahren ein ebenso starker Impulsgeber für zentrale gesellschaftliche Fragen sein will wie bisher, muss sie inhaltlich und strukturell am Puls der Zeit bleiben. Dafür stellen wir uns in Teilen neu auf.“
Zu den Highlights des vergangenen Jahres gehörte z.B. die Durchführung einer Veranstaltungsreihe zu den Möglichkeiten und Grenzen der Hirnforschung. Zu den 13 Veranstaltungen kamen mehr als 10.000 interessierte Gäste aus dem Rhein-Main-Gebiet. Daneben konnte im Bereich Neurowissenschaften auch ein neues Pilotprojekt gestartet werden. Mit dem Roboter „Herr Tie“ erhielten Kinder von Frankfurter Grundschulen Einblick in die Funktionen des menschlichen Gehirns.
Im Bereich Vorschule und Schule wurde die Bildungsoffensive „Frühstart“ in Rheinland-Pfalz abgeschlossen. 13 Kitas aus Ingelheim, Alzey und Neuwied sind nun zertifiziert und bestens aufgestellt für die Herausforderungen im Umgang mit Vielfalt von Lebensformen, Kulturen und ökonomischen Ausgangslagen ihrer Schützlinge.
Beim Bundesfinale von Jugend debattiert hielt Schirmherr und Ehrengast Bundespräsident Gauck eine emotionale Rede über die Bedeutung der Streitkultur vor dem Hintergrund des 25-jährigen Mauerfalls.
Weitere Details zu den rund 30 anderen Engagements aus der Projektarbeit 2014 sowie zum Thema Finanzen bietet der neue Tätigkeitsbericht (www.ghst.de/jahresbericht2014) den die Hertie-Stiftung erstmals als Online-Version mit zahlreichen Bildern und Multimedia-Elementen veröffentlicht. So können Leser einen umfassenderen und lebendigeren Einblick in die Arbeit einer der renommiertesten Stiftungen Deutschlands nehmen.
Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ist eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland. Sie wurde 1974 von den Erben des Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und engagiert sich mit ihren Mitarbeitenden und ihrem Vermögen in den Arbeitsgebieten Vorschule und Schule, Hochschule, Beruf und Familie sowie Neurowissenschaften. Die Projekte und Initiativen der Stiftung leisten wissenschaftlich basierte und praxisorientierte Beiträge zur Lösung drängender Probleme unserer Gesellschaft. Sie haben sowohl zum Ziel, die Qualität des öffentlichen Diskurses zu verbessern, als auch in der Praxis modellhafte Lösungsansätze zu schaffen. Diese können und sollen von anderen übernommen werden. Entsprechend fördert und fordert die Hertie-Stiftung Eigeninitiative und Hilfe zur Selbsthilfe.
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Kontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
John-Philipp Hammersen
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