Frankfurt a.M., 2. Oktober 2014. „Null Bock“ – das trifft auf die 28 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, die jetzt in Hessen in das START-Stipendienprogramm aufgenommen werden, nicht zu. Bereits als Voraussetzung für das Stipendium bringen sie gesellschaftliches Engagement und gute schulische Leistungen mit. Zudem überzeugen die 14 Mädchen und 14 Jungen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren mit vielseitigen Interessen. Auf ihrem Weg zum Abitur oder Fachabitur begleitet sie START, die größte deutsche Förderinitiative für Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund, mit einer materiellen und einer ideellen Förderung. Diese ermöglicht in Hessen die START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH zusammen mit 33 weiteren Partnern, darunter das Hessische Kultusministerium.
„Engagement zahlt sich aus und ist ein Schlüssel zu persönlichem Glück und Zufriedenheit“,
betont der Hessische Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz im Rahmen der Übergabe der Aufnahmeurkunden an die Stipendiaten im Frankfurter Literaturhaus. „Ich freue mich sehr, in diesem Jahr wieder 28 jungen Menschen, die bereits gezeigt haben, wie sie sich gesellschaftlich engagieren, die Stipendienurkunden zu überreichen. Auf ihrem weiteren Lebens- und Ausbildungsweg will sie die START-Stiftung unterstützen. Nutzen Sie dabei vor allem auch die vielfältigen Angebote der ideellen Förderung. Es wird sich lohnen!“
Andrea Bartl, Geschäftsführerin der START-Stiftung gGmbH, erläutert: „Bei START geht es vor allem darum, das Potenzial der bereits engagierten jungen Leute weiter zu entfalten, indem ihnen zusätzliche Schlüsselqualifikationen für die schulische und berufliche Laufbahn sowie für eine aktive Mitgestaltung des gesellschaftlichen Lebens vermittelt werden. Essentiell ist hier die ideelle Förderung in Form von Bildungsseminaren, aber auch der Zugang zu Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen sowie Beratungsangebote für die weitere Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung.“
START gibt den Stipendiaten die Möglichkeit, ihre individuellen Fähigkeiten und Interessen zu identifizieren, bestehende Talente auszubauen und in Projekten zu erproben und zu festigen. Als Grundlage bringt der neue START-Stipendiatenjahrgang bereits vielfältige Interessen mit. Oftmals engagieren sich die Bewerber in ihrem direkten Umfeld sogar parallel; in der Schule, z. B. als Klassensprecher oder Sanitäter, in der Familie und im Bekanntenkreis, z. B. durch
Übersetzungsarbeiten, Nachhilfe oder die Betreuung von Geschwistern, und in der Freizeit bei sportlichen Aktivitäten, z. B. als Coach für Jüngere.
Stadträtin Prof. Dr. Daniela Birkenfeld, Jugend- und Sozialdezernentin in Frankfurt am Main, erklärt stellvertretend für die weiteren Partner in Hessen dazu: „Die neuen Stipendiaten gehö-ren zu insgesamt 103 hessischen Schülerinnen und Schülern, die aktuell von START gefördert werden. Wir bauen darauf, dass sie mit unserer Unterstützung noch stärker in ihre Rolle als Akteure der Gesellschaft hineinwachsen.“ Seit der Einführung des Stipendienprogramms in Hessen im Jahr 2002 haben bereits 233 START-Stipendiaten ihr Abitur abgelegt.
Wichtige Rolle der Partner
Die Beteiligung der Partner ist für die Durchführung des Förderprogramms sehr wichtig. START hat mittlerweile rund 120 Partner, die sich entweder finanziell einbringen – ein Stipendium kostet pro Jahr 5.000 € – oder sich mit Sachleistungen und personellem Einsatz im Bildungsprogramm beteiligen. „Ohne die Unterstützung verlässlicher Partner könnten wir das Stipendium nicht so vielseitig gestalten und erfolgreich durchführen. Das breit gefächerte Partnerspektrum reicht von langjährigen Unterstützern aus großen Stiftungen mit ähnlichem inhaltlichen Fokus, öffentlichen Einrichtungen, die einen Beitrag für die nächste Generation leisten wollen über sehr aktive kleine lokale Initiativen und Vereine bis hin zu Privatpersonen, die der Gesellschaft etwas zurück geben möchten“, so Andrea Bartl.
Der START-Stipendiatenjahrgang 2014/2015 in Hessen:
Vorname | w/m | Alter | Herkunftsland | Wohnort |
Diana | w | 15 | Russland | Bad Endbach |
Kim My | w | 15 | Vietnam | Bad Homburg v.d. Höhe |
Bejan | m | 15 | Afghanistan | Bad Orb |
Sahin | m | 16 | Türkei | Bebra |
Wintana | w | 16 | Eritrea | Dreieich |
Manal | w | 14 | Marokko | Flörsheim am Main |
Amal | w | 15 | Marokko | Frankfurt am Main |
Antonio | m | 17 | Bulgarien | Frankfurt am Main |
Bilal | m | 15 | Pakistan | Frankfurt am Main |
Dammith | m | 14 | Sri Lanka | Frankfurt am Main |
Gabriela | w | 18 | Polen | Frankfurt am Main |
Julia Muthu | w | 15 | Sri Lanka | Frankfurt am Main |
Kalid | m | 14 | Somalia | Frankfurt am Main |
Mahidul | m | 15 | Bangladesch | Frankfurt am Main |
Miki | m | 16 | Japan | Gießen |
Zoe Lara | w | 15 | Dominikanische Republik | Gießen |
Paula Alexandra | w | 17 | Rumänien | Gründau |
Hanae | w | 16 | Marokko | Hanau |
Mykhaylo | m | 15 | Ukraine | Heusenstamm |
Maram | w | 15 | Eritrea | Hofheim am Taunus |
Hatice | w | 17 | Türkei | Limburg an der Lahn |
Bereket | m | 15 | Eritrea | Maintal-Bischofsheim |
Asas | m | 16 | Pakistan | Niedernhausen |
Elvis | m | 15 | Nigeria | Offenbach am Main |
Emal | m | 17 | Afghanistan | Offenbach am Main |
Sahar | w | 16 | Afghanistan | Offenbach am Main |
Selina | w | 15 | Eritrea | Offenbach am Main |
Karim | m | 15 | Marokko | Schwalbach am Taunus |
Primär nach Wohnorten, sekundär nach Vornamen geordnet. Aus datenschutzrechtlichen Gründen werden die Nachnamen nicht genannt.
In Hessen ist START eine gemeinsame Bildungsinitiative der START-Stiftung – ein Projekt der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung – gGmbH und u. a. folgender Partner: BASF SE, Bethmann Bank AG, BT Spickschen Stiftung, Commerzbank AG, Deutsche Bank Stiftung, Dürr AG, Edmund Vey-Stiftung in Verwaltung der Frankfurter Sparkasse 1822, Ursula und Dr. Michael Endres, Stadt Frankfurt am Main – Dezernat für Soziales, Senioren, Jugend und Recht, Frankfurt School of Finance & Management gGmbH, Freshfields Bruckhaus Deringer LLP, Freunde der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung e.V., The Gingko-Foundation, Helmut Mader Stiftung, Hessisches Kultusministerium, Christine und Ralph Heuwing, Konrad-Adenauer-Stiftung, Kuratorium der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Landesstiftung „Miteinander in Hessen", Verena und Dr. Stephan Leithner, Kathrin und Ralf Lochmüller, Paula Müller-Kinderhilfe-Stiftung, Brigitte und Jochen Sauerborn, STIFTUNG PRO ASYL, Birgit und Andreas Stumpf, Claudia und Günter Tallner, Union Investment Stiftung, Zentrum für frühkindliche Mehrsprachigkeit e.V., Zonta Club Hanau.
Das 2002 von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Hessen begonnene START-Schülerstipendienprogramm wird heute in insgesamt 14 Bundesländern angeboten: Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Seit 2007 führt die START-Stiftung gemeinnützige GmbH als Tochtergesellschaft der Hertie-Stiftung das Programm durch. Unterstützt wird sie dabei von rund 120 Kooperationspartnern – Stiftungen, Kultusministerien, Kommunen, Privatpersonen, Unternehmen und Vereinen. Die Stipendiaten, die neben dem Migrationshintergrund als Voraussetzung gesellschaftliches Engagement und gute schulische Leistungen (Notendurchschnitt bis ca. 2,5) mitbringen, können je nach Schuldauer ab der 9. Klasse gefördert werden. Die materielle Förderung umfasst 100 EUR Bildungsgeld monatlich und einem Laptop mit Drucker. Das Herzstück bildet die ideelle Förderung mit Seminaren u. a. in den Bereichen Kommunikation, Engagement, Persönlichkeitsbildung, Natur und Technik, Politik, Sport, Kunst und Musik, Ferienakademien und einem jährlichen SommerCampUs. Hinzu kommen Besuche von Kulturveranstaltungen, Exkursionen in Unternehmen, Vereine, öffentliche Einrichtungen,Arbeitsgemeinschaften sowie Beratungen für die Ausbildungs-, Studien- und Lebensplanung. Im Schuljahr 2014/2015 werden insgesamt rund 650 Schülerinnen aus etwa 90 Herkunftsländern gefördert. Zusammen mit den Ehemaligen profitier(t)en damit etwa 1.950 Schüler von dem Programm.
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