Frankfurt am Main, 4. September 2025. Urban, modern, überraschend und ebenso sinnlich wie intellektuell erfahrbar: Mit den „Alte Oper Nights“ haben die Alte Oper Frankfurt und die Gemeinnützige Hertie-Stiftung ein neues, transdisziplinäres Festival ins Leben gerufen, das dem Pulsschlag der Großstadt nachspürt. „Urban Vibe Festival“ lautet dementsprechend der Untertitel des Festivals, das am Freitag, 10. Oktober, und Samstag, 11. Oktober 2025, jeweils zwischen 19.00 und 24.00 Uhr mit einem facettenreichen Programm und vielen Interpret*innen und Ensembles aufwartet. Das Festival richtet sich an ein breites, junges, internationales Publikum – mit dem bewusst niedrig angesetzten Eintrittspreis von 20,- Euro für alle Konzerte eines Abends soll es möglichst vielen interessierten Menschen der Stadt offenstehen.
Musik, die für einen offenen, kosmopolitischen Spirit steht und von Berührungspunkten zwischen den Genres lebt, ist der gemeinsame Nenner der Programme etwa von Avi Avital, dem Ensemble Between Worlds oder dem Danish String Quartet. In manchen Konzerten wird auch die Großstadt selbst zum Thema, etwa, wenn der Pianist Francesco Tristano seine Eindrücke aus der schillernden japanischen Metropole Tokio in Musik fasst. Flankiert wird das Konzertprogramm durch eine Reihe von Vorträgen, die von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung kuratiert werden und in denen Aspekte der Leitthemen der Stiftung – „Demokratie stärken“ und „Gehirn erforschen“ – von renommierten Wissenschaftler*innen verhandelt werden. Eine Installation der Lichtkünstlerin Katrin Bethge komplettiert das Programm. Zum Abschluss wird an beiden Tagen das Albert Mangelsdorff Foyer zum Club, wenn Francesco Tristano ans DJ-Pult wechselt und Elektrobeats auflegt.
Besucher*innen können sich an beiden Abenden zwischen den in den verschiedenen Räumlichkeiten der Alten Oper stattfindenden Terminen ihr Programm individuell zusammenstellen. Das vollständige Programm ist online unter www.alteoper.de/nights-app veröffentlicht, die Web-App fungiert zugleich als praktischer Navigator durch das Festival mit Auswahl- und Filtermöglichkeiten.
Prinzip Melting Pot – die Interpret*innen und Ensembles des Festivals
Miteinander verschmelzende Taktungen, Farben, Einflüsse, Traditionen: So wie die großen Metropolen vom Reiz der Überlagerung und Verbindung heterogener Elemente leben, so sind auch die „Alte Oper Nights“ von der Offenheit für unerwartete Begegnungen geprägt. Dafür stehen die auftretenden Künstler*innen und Ensembles mit ihren Programmen. Der Schlagzeuger Emil Kuyumcuyan bringt in seinem Istanbul-Programm zeitgenössische Moderne, Jazz und anatolische Musik zusammen. Der Pianist Francesco Tristano verbindet seine vielschichtigen Eindrücke aus Japans Hauptstadt zu ganz persönlichen „Tokyo Stories“. Vielschichtigkeit und Überlagerung sind auch Thema in Steve Reichs „New York Counterpoint“, den das Ensemble Modern mehrfach aufführt. Folk trifft Klassik, das gilt nicht nur für das Programm des Danish String Quartet, sondern auch für die Begegnung des Ensembles Manchester Collective mit dem Fergus McCreadie Trio. Zu Gast sind auch der Mandolinist Avi Avital und sein Ensemble Between Worlds, das sich zwischen Klassik und Weltmusik verortet. „Sich an Orten zu Hause zu fühlen, die einem fremd erscheinen, ja sogar Teile von sich selbst darin zu entdecken, ist für mich eine zutiefst bewegende Vorstellung“, beschreibt Avital den Reiz der Grenzüberschreitung, wie sie auch für das gesamte Festival charakteristisch ist. Weitere Teilnehmer des Festivals sind der spanische Pianist Andrés Barrios, der Klassik und Jazz mit Elementen des Flamenco zusammenführt und das französische Ensemble Les Égarés, in dem der Akkordeonist Vincent Peirani, der Saxofonist Émile Parisien und ihre Kollegen Jazz, westafrikanische Madinka-Kultur und französische Musette miteinander verbinden.
Neues aus der Forschung – die Talks der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung
Zum Musikprogramm tritt das gesprochene Wort: Im Rahmen der Alte Oper Nights kuratiert die Gemeinnützige Hertie-Stiftung eine eigene Reihe mit insgesamt acht Vorträgen und Gesprächen, in der sie den urbanen Kulturraum mit ihren Förderbereichen „Gehirn erforschen“ und „Demokratie stärken“ verbindet. Für diese ”Hertie-Talks” konnte sie renommierte Wissenschaftler*innen, Journalist*innen und Künstler*innen gewinnen, die Einblicke in ihre Forschungsbereiche und gesellschaftliche Arbeit geben. Zu Gast sind unter anderem der Politikwissenschaftler und Wahlanalyst Prof. Dr. Karl Rudolf Korte, die Filmemacherin, Moderatorin und Aktivistin Mo Asumang, der Psychiater und Stressforscher Prof. Dr. med. Mazda Adli, Leiter des Forschungsbereichs „Affektive Erkrankungen“ an der Berliner Charité, der Wissenschaftsjournalist und Moderator Prof. Dr. Gert Scobel, der Ökologe Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, und die dänische Neurowissenschaftlerin und ehemalige Profi-Balletttänzerin Dr. Julia F. Christensen. In den Vorträgen, die größtenteils auf Englisch stattfinden, werden unter anderem die Wechselwirkungen zwischen Musik und Psyche, der Einfluss der urbanen Lebensweise auf unser Gehirn, aber auch die Rolle kultureller Orte für unsere Demokratie sowie die Möglichkeiten für demokratische Kultur in Orchestern beleuchtet.
Annette Schavan, Bundesministerin a.D. und seit April 2024 Vorstandsvorsitzende der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, erläutert den Beitrag der Hertie-Stiftung am Festival: „Die Alte Oper ist durch das Engagement Frankfurter Bürgerinnen und Bürger entstanden - als Frankfurter Stiftung möchten wir dazu beitragen, das Haus bis zur 150-Jahrfeier 2030 zu einem Zentrum der internationalen Stadtgesellschaft des 21. Jahrhunderts weiterzuentwickeln und Kultur als Instrument der Integration und der Vermittlung gesellschaftlich relevanter Themen zu stärken. Ich freue mich, dass wir mit der Alten Oper einen großartigen Kooperationspartner mit internationaler Ausstrahlung gewonnen haben, um an unserem Gründungsort und Sitz vielen Menschen unsere Arbeitsgebiete “Gehirn erforschen” sowie “Demokratie stärken & Europäische Integration fördern” durch innovative Vermittlungsformate näherzubringen”.
Und Dr. Markus Fein, Geschäftsführer und Intendant der Alten Oper, erklärt die Idee hinter dem Festival: „Die Alte Oper Nights denken wir uns als ein lebendiges Festival mit großzügig abgestecktem Gestaltungsrahmen, geprägt von Künstler*innen, die einen erweiterten Kulturbegriff leben, gerichtet an eine nicht minder offene, internationale Stadtgesellschaft, in der sich ebenfalls die Kulturen begegnen und bereichern. Dass ein solch ‚freigeistiges‘ Konzept funktioniert, haben wir bereits beim Fratopia-Festival wie auch in einigen anderen Formaten und Projekten erlebt. Umso mehr freue ich mich, dass wir gemeinsam mit der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung jetzt ein neues Festival auf den Weg bringen, das zeigt, wie wir unsere Verantwortung für den Konzertbetrieb der Zukunft verstehen.“
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