Frankfurt/Berlin, 10. Juni 2025. Leerstand und Abwanderung, schwierige Verkehrsanbindung, mangelnde Freizeit- und Kulturangebote oder marode Schulen - viele Kommunen stehen vor großen Herausforderungen. Eine Zielgruppe, die bei der Weiterentwicklung von Städten und Gemeinden oft nur unzureichend eingebunden wird, sind Jugendliche. Dabei sind sie besonders von diesen Herausforderungen betroffen. Für Städte und Gemeinden, die sich trauen, bei der Arbeit mit Jugendlichen neue Wege zu gehen, hat die Gemeinnützige Hertie-Stiftung die Jugend-entscheidet-Akademie gegründet. Sie ist ein Angebot für Vertreterinnen und Vertreter innovativer Kommunen aus ganz Deutschland: Für Kommunalpolitiker, aber auch für Mitarbeitende von Verwaltungen und Jugendarbeit, die junge Menschen an lokalpolitischen Entscheidungen beteiligen wollen.
In der Akademie lernen die kommunalen Vertreter unterschiedliche Methoden kennen, junge Menschen an lokalpolitischen Entscheidungen zu beteiligen. Die Akademie besteht aus drei Elementen: Einer Auftaktkonferenz, der einjährigen Begleitung in der Praxis sowie Beratungs- und Vernetzungsangeboten. 35 Kommunen aus 12 Bundesländern haben sich 2025 für die Teilnahme an der Akademie qualifiziert.
„Eine Demokratie ohne Nachwuchs ist eine Demokratie ohne Zukunft“, sagt Elisabeth Niejahr, Geschäftsführerin der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung für den Bereich Demokratie stärken. „Gerade in ländlichen Regionen werden oft dringend Kandidaten für die kommunalpolitische Arbeit gesucht – Jugend entscheidet leistet einen Beitrag dazu, bei der jüngeren Generation Interesse an dieser Arbeit zu wecken und zu vermitteln, wo und wie sie ganz praktisch etwas gestalten können.“
Auftakt im Herbst: das Bundesforum
Zum Auftakt der Akademie kommen Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen vom 24. bis 26. September 2025 zum Bundesforum nach Berlin. Sie erwartet ein umfangreiches Programm aus Fachdiskussionen, interaktiven Workshops und prominent besetzten Diskussionspodien rund um das Thema Jugendbeteiligung. Zu den Gästen gehören Expertinnen und Experten aus Politik, Wissenschaft und Verwaltung. Gemeinsam mit Praktikern aus unterschiedlichen Städten und Gemeinden werden Ideen entwickelt, wie Jugendliche in die Stadtentwicklung und die Gestaltung des öffentlichen Raums einbezogen werden können.
Ein Jahr Begleitung in der Praxis
Mit der Teilnahme an der Jugend-entscheidet-Akademie werden die 35 Kommunen gleichzeitig Teil eines bundesweiten Netzwerks von mittlerweile mehr als 100 Städten und Gemeinden. Mit digitalen Workshops und Austauschformaten vertiefen sie über einen Zeitraum von 12 Monaten ihr Wissen und ihre Erfahrungen mit Jugendbeteiligung und in welchen Formen und Formaten sie diese vor Ort umsetzen können. Sie haben die Möglichkeit, erfahrene Kommunen zu besuchen und sich mit Akteuren vor Ort auszutauschen. Auch über das Akademiejahr hinaus können die teilnehmenden Städte und Gemeinden dank weiterer Beratung durch die Hertie-Stiftung die erprobten Entscheidungsverfahren zur Jugendbeteiligung dauerhaft anwenden.
Eine Liste der 35 neu ausgewählten Kommunen ist beigefügt. Gern vermitteln wir Ansprechpersonen aus der jeweiligen Stadt oder Gemeinde.
Kontakt
Julia Ihmels
Hertie-Stiftung, Kommunikation
IhmelsJ@ghst.de
Tel.: +49 69 660 756 162
Katharina Hübsch
Hertie-Stiftung, Jugend entscheidet
huebschk@ghst.de
Tel.: +49 30 22 05 603 17
Diese Kommunen sind 2025 dabei:
Bad Belzig, Brandenburg
Bad Dürrheim, Baden-Württemberg
Borna, Sachsen
Bruchmühlbach-Miesau, Rheinland-Pfalz
Clausthal-Zellerfeld, Schleswig-Holstein
Ebern, Bayern
Eiterfeld, Hessen
Freudenstadt, Baden-Württemberg
Garbsen, Niedersachsen
Geestland, Niedersachsen
Großenlüder, Hessen
Hattingen, Nordrhein-Westfalen
Heringsdorf, Mecklenburg-Vorpommern
Herzberg, Niedersachsen
Hohenmölsen, Sachsen-Anhalt
Kirchhain, Hessen
Kirchheimbolanden, Rheinland-Pfalz
Kuppenheim, Baden-Württemberg
Linnich, Nordrhein-Westfalen
Lutherstadt Eisleben, Sachsen-Anhalt
Mettmann, Nordrhein-Westfalen
Neu-Isenburg, Hessen
Niedergörsdorf, Brandenburg
Püttlingen, Saarland
Quierschied, Saarland
Rottenburg am Neckar, Baden-Württemberg
Schleswig, Schleswig-Holstein
Schwelm, Nordrhein-Westfalen
Thalfang am Erbeskopf, Rheinland-Pfalz
Thedinghausen, Niedersachsen
Velburg, Bayern
Wilsdruff, Sachsen
Wusterhausen/Dosse, Brandenburg
Zossen, Brandenburg