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Interview mit Susanne Wegmann

Ich denke, Teamplay ist sehr wichtig.

Susanne Wegmann über Herausforderungen und Erkenntnisse für eines der komplexesten und gleichzeitig medizintechnisch unzugänglichsten Organe, das Gehirn.
Gehirn erforschen

Was hat Sie dazu bewegt, in die klinische Hirnforschung zu gehen? 

Die Herausforderung, Erkenntnisse und Lösungen für eines der komplexesten und gleichzeitig medizintechnisch unzugänglichsten Organe, das Gehirn, zu erarbeiten.

Einfach erklärt: Woran arbeiten Sie momentan? Was wollen Sie damit erreichen? 

Meine Forschung beschäftigt sich damit, wie und warum das neuronale Protein Tau in Krankheiten wie Alzheimer und Frontotemporal-Demenz seine gute Wirkung verliert und Neurotoxizität vermittelt, und wie es zu abnormalen Tau-Ablagerungen kommt.

„Die besten Ideen kommen mir morgens vor dem Aufstehen, wenn ich noch entspannt im Bett liege.“ 

Welche Rahmenbedingungen sind Ihrer Meinung nach für exzellente Forschung notwendig? 

Ein stimulierendes, aber nicht zu kompetitives Umfeld, in dem Kollegen gemeinsam Probleme lösen und man sich gegenseitig unterstützt.  Ich denke, Teamplay ist sehr wichtig. 

Wie motivieren Sie sich, wenn es gerade nicht so vorangeht, wie Sie es möchten?

Ich wende mich anderen Projekten zu oder denke mir neue Projekte aus. Das macht mir Spaß und da kann ich meiner Kreativität freien Lauf lassen, was mich dann wieder zum Forschen motiviert!

Wann bzw. wo haben Sie die besten Ideen?

Die besten Ideen kommen mir morgens vor dem Aufstehen, wenn ich noch entspannt im Bett liege, oder aber wenn ich wissenschaftliche Vorträge oder Publikationen von anderen Wissenschaftlern – meist aus anderen wissenschaftlichen Bereichen – genießen kann.
 

Haben Sie ein Motto/einen Vorsatz?

Ich möchte gern erfolgreich in der Wissenschaft sein - als Frau, kollegial, fair und ohne Ellenbogen -, um der neuen Generation von Frauen und Minderheiten in der Wissenschaft zu zeigen, dass es auch anders geht als bisher.

Der perfekte Tag – wie sieht der für Sie aus?

Aufstehen, frühstücken, joggen oder klettern, eine Datenanalyse oder einen Forschungsantrag schreiben, mit dem Hund in den Wald gehen, Feierabend mit meiner Partnerin und Wein auf der Terrasse genießen. Letzteres gern auch mit Freunden.

Was ist Ihr liebstes Brainfood?

Zuckerfreies Müsli mit Chia, Amaranth und Leinsamen. Dazu frisches Obst der Saison und Naturjoghurt -alles Bio natürlich, damit nicht nur mein Gehirn und Körper, sondern auch die Kühe und Bienen glücklich sind. 
 

Hertie Network

Das Hertie Network of Excellence in Clinical Neuroscience und die Hertie Academy of Clinical Neuroscience fördern und vernetzen exzellente Neurowissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler. Mehr Informationen dasrüber finden Sie auf der Projektseite.

Zum Hertie Network

Gibt es bereits ein konkretes Beispiel, wie Sie vom Hertie Network / der Hertie Academy profitiert haben?

Das gemeinsame Erarbeiten von Dingen, die wichtig sind, um ein erfolgreiches wissenschaftliches Team zu leiten und der kollegiale Austausch in den Veranstaltungen der Hertie Akademie haben mich vielen meiner Kollegen in der Hertie Akademie nähergebracht. Außerdem habe ich viele tolle Verbindungen knüpfen können. 

Was möchten Sie während Ihrer Zeit im Hertie Network noch erreichen oder erleben?

Am liebsten das erfolgreiche Weiterkommen aller meiner Mitstreiterinnen und Mitstreiter.

Welche Wissenschaftlerin/welchen Wissenschaftler aus Vergangenheit oder Gegenwart würden Sie gerne einmal treffen und warum? Oder lieber jemand anderes, außerhalb des Wissenschaftskosmos?

Ich würde gerne meine weiblichen Heldinnen und Role Models in der Wissenschaft persönlich treffen. Frauen, die viel erreicht haben und sich für andere Frauen in der Wissenschaft stark machen. Eine von Ihnen ist Susan Gasser. Sie traf ich vor Kurzem auf einer Konferenz, was sehr inspirierend war. Es fehlen aber noch einige, wie z.B. Erin Schuman oder Ada Yonath.
 

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